Namibia, Gegenwart. Zwei Männer, betagt, vom Arbeitsleben gezeichnet. Mister M. und der ALTE, Jeremias Mudumba. Von Kindesbeinen an lebten sie gemeinsam auf der Farm „Karas“. Der eine – Sohn des deutschen Farmers; der andere – das fünfte Kind der Zugehfrau Amanda aus dem Homeland der Damara. Einsam nun, im Herbst des Lebens, kommen die beiden sich näher. Ein Lebensabend in Gemeinsamkeit auf Distanz ist ihnen aber nicht vergönnt. Besitzverhältnisse und die kulturell grundierte Sozialisation stehen letzten Endes zwischen ihnen. Mister M. wütet als Altfarmer bis zur letzten Stunde auf „Karas“ – gegen Löwen, Grenadierraupen und Wilderer, während der ALTE, nun aus Not, sich an die moderne Welt verkauft. An einer Talling, einem der „Blinden Augen der Wüste“, einem Absetzbecken für Uranschlamm, findet er als Wachmann ein Auskommen und im Bemühen um die Heilung der Natur eine letzte, für ihn wichtige Aufgabe.
Jürgen Leskien, geboren am 19.10.1939 in Berlin, zunächst Motorenschlosser, dann NVA-Offizier und Flugzeugführer und Ingenieur für zivile Flugsicherung. Er studierte Theaterwissenschaften, arbeitete als Dramaturg, Publizist und Schriftsteller. Ab 1978 war er im Rahmen der DDR-Entwicklungshilfe im südlichen Afrika – Angola, Tansania – tätig, so u. a. im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge (Kwanza Sul /Angola) und im "ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa / Mazimbu". 1990 dann Projektleiter für das Konversionsprojekt der Universität Bremen in der ehemaligen Luftwaffenbasis der SA Airforce in Ruacana/Namibia. Die Berührung mit AFRIKA wurde prägend für seine schriftstellerische und publizistische Arbeit.